Der Naturpark
Von Steinriesen und Magerwiesen
Über die vier Gemeinden Allerheiligen, Bad Zell, Rechberg und St. Thomas am Blasenstein erstreckt sich auf einer Fläche von 1046 ha der Naturpark Mühlviertel. Dieses seit 1996 bestehende Landschaftsschutzgebiet zeichnet sich durch eine reich gegliederte Kulturlandschaft mit gewaltigen Steinformationen, Wäldern sowie teilweise naturnahen Buchenwäldern und mageren Wiesen aus.
Ziele
Die Offenhaltung der Landschaft, der Erhalt der Steinkobeln und Magerwiesen und die enge Zusammenarbeit mit Landwirtschaft, Naturschutz, Tourismus und Kultur sind Ziele des Naturparkvereins. Mit Naturerlebnisangeboten, Naturparkspezialitäten, Erholungseinrichtungen, Ausstellungen und Veranstaltungen werden Impulse zur Erhöhung der regionalen Wertschöpfung gesetzt. Besonders wichtig ist dabei das Miteinander und Einbinden der Vereine und Interessensgemeinschaften über die Gemeindegrenzen hinweg.
Entstehung:
Bereits 1972 arbeitete die Gemeinde Rechberg am „Projekt Naturpark“ mit dem Ziel, die landschaftlichen und kulturellen Besonderheiten der Region zu bewahren, aber erst im 2. Europäischen Naturschutzjahr 1995 konnten konkrete Schritte gesetzt werden. 1996 wurde der Naturpark Rechberg mit 317 Hektar Fläche gesetzlich verordnet – bis zur Gründung des Naturparks Obsthügelland neun Jahre später war er damit das einzige Naturparkgebiet Oberösterreichs.
Mit Unterstützung der Bevölkerung wurde der Naturpark 2005 um die Gebiete der Gemeinden Allerheiligen, Bad Zell und St. Thomas am Blasenstein erweitert werden. Der so geschaffene Naturpark Mühlviertel umfasst nun 1046 Hektar einzigartige Kulturlandschaft.
Besonderheiten
Geprägt ist die Region vom 350 Mio. Jahre alten Weinsberger Granit. Dieser verwitterte zu den typischen rundlichen Wollsäcken, die als Wackelsteine, Blockburgen, „Steinkobel“ und Einzelblöcke das Landschaftsbild bereichern. Im Offenland dominieren Wiesen und Felder, die mosaikartig von Feldgehölzen und Steinblöcken durchbrochen sind. Dieser Strukturreichtum bedingt eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt, darunter auch viele seltene Arten.
4 Säulen bestimmen die Arbeit eines Naturparks
Schutz
Der Naturraum soll durch eine nachhaltige Nutzung in seiner Vielfalt und Schönheit gesichert werden, um die durch Jahrhunderte entstandene und geprägte Kulturlandschaft zu erhalten. Erreicht wird dies durch interessante naturkundliche Informationen, durch innovative Forschungsprojekte und durch ein professionelles Management des Schutzgebiets.
Erholung
Einzigartige und vor allem intakte Natur sorgt bei Bevölkerung und Besuchern für besondere Erholung. Unterstützt wird dies durch attraktive, gepflegte Erholungseinrichtungen, die dem schützenswerten Landschaftscharakter des Naturparks entsprechen. Geboten werden übersichtliche Wander-, Rad- und Reitwege, besinnliche Rast- und Ruheplätze und naturnahe Erlebnisspielplätze in familienfreundlicher und behindertengerechter Umgebung.
Bildung
Natur, sowie die vielfältigen Zusammenhänge von Natur und Kultur sollen erleb- und begreifbar sein. Um das zu erreichen wurden interaktive Angebote wie besondere Themenwege, spannende Erlebniserfahrungen und Informationszentren geschaffen; aber auch Seminare, Kurse und Ausstellungen werden angeboten.
Regionalentwicklung
Nur eine nachhaltige Entwicklung der Region sorgt für steigende Lebensqualität bei Bevölkerung und Besuchern – dies wird vor allem durch sozial- und umweltverträglichen Tourismus und durch eine gemeinsame Kooperation zwischen Naturschutz, Landwirtschaft und Tourismus gefördert. Daneben werden natürlich noch spezielle Naturparkprodukte angeboten, es gibt Naturpark-Gaststätten und, nicht zuletzt, neue Arbeitsplätze, die durch den Naturpark selbst entstehen.