Wir schaun´ auf unsere Insekten!
Faszinierende Welt der Insekten
Insekten gibt es beinahe überall: Stadt, Land, Berg, Wüste, Eis, in Häusern, Höhlen, im Wasser und sogar in Körpern anderer Tiere. Ihre Größe variiert von klein wie ein Punkt bis zur Größe einer Hand (zb. Goliathkäfer). Ihre Form reicht von schlank bis rundlich, von dreieckig bis oval und ihre Farbmusterung ist oft unscheinbar, kann aber auch bunt und glänzend sein. Es sind wahre Schönheiten darunter, wenn man an die Schmetterlinge und Prachtkäfer denkt.
Hast du schon mal Insekten genauer beobachtet?
Denn nicht jedes Krabbeltier ist automatisch ein Insekt!
Der Name Insekt bedeutet auch Kerbtier. Der Körperbau ist gekerbt/eingeschnitten und Kopf, Brust und Hinterleib deutlich gegliedert. Erwachsene Tiere haben 6 Beine und sie besitzen keine Wirbelsäule.
Hilfreiche Merkmale bei der Erkennung sind ihre Facettenaugen und die Mundwerkzeuge. Die auf ihre Nahrungsquellen abgestimmt sind. So haben Schmetterlinge einen ausrollbaren Saugrüssel, Honigbienen haben einen Leckrüssel, Mücken haben hingegen einen Stechrüssel und Käfer bzw. Heuschrecken zerkleinern ihre Nahrung mit einem oft recht kräftigen Beißkiefer.
Viel Spaß bei deiner Entdeckungstour.
Praxismaterial zum Downloaden:
Wildbienen
Neben der bekannten Honigbiene, leben in Österreich ungefähr 700 Wildbienenarten. Im Jahr 2011 konnten 113 verschiedene Arten
von Wildbienen und Hummeln im Naturpark Mühlviertel festgestellt werden. Sie produzieren zwar keinen Honig, sind aber unverzichtbar für die Bestäubung unserer Wild- und Kulturpflanzen.
WIE LEBEN WILDBIENEN?
Wildbienen fühlen sich in trockenen und warmen Lebensräumen mit einem reichhaltigen Blütenangebot besonders wohl. Wichtig sind vielfältige Landschaftstypen und ein abwechslungsreiches Angebot an Nistplätzen und Nahrungsquellen. Die meisten Wildbienen leben als Einsiedler (solitär). Sie ernähren sich und ihren Nachwuchs von Pollen und Nektar. Nach der Paarung sucht das Weibchen einen geeigneten Nistplatz und legt dort bis zu 30 Brutzellen an. Etwa die Hälfte der Wildbienen nistet in Löchern im Erdboden. Oberirdische Hohlräume werden von ungefähr einem Viertel der Wildbienenarten genutzt.
Wildbienen sehen sehr unterschiedlich aus und haben verschiedene Bedürfnisse. In zwei interessanten Info-Foldern haben wir zum einen drei Arten aus dem Naturpark vorgestellt und zum anderen zusammengefasst, wie Sie den wilden Bienen helfen können.
Info-Folder zum Downloaden:
Folder: Wildbienen im Naturpark Folder: Hilf den wilden Bienen
Praxismaterial zum Downloaden:
Forscherblatt_Knautien-Sandbiene Forscherblatt_Blaue Holzbiene
Käfer (Ordnung Coleoptera)
Als die artenreichste Gruppe unter den Insekten, kommen Käfer nahezu überall vor. Vom kleinen Borkenkäfer bis zum großen Hirschkäfer können sie auch so gut wie alle organischen Nahrungsquellen nutzen. Ein Hauptmerkmal sind die zu harten Flügeldecken umgewandelten Vorderflügel, die in der Mitte am Käferrücken zusammentreffen und an deren vorderem Ende ein kleines Schildchen liegt. Am Kopf sitzen die die Fühler und die beißend-kauenden Mundwerkzeuge. Der vordere Brustbereich wird auf der Oberseite von einem kräftigen Halsschild bedeckt. Ihr Körper ist also wie in einem Panzer aus Chitin (=hornählicher Stoff) vor Nässe und Trockenheit gut geschützt.
Unter den Käfer sind einige besonders schöne Exemplare. Hier ein Beispiel:
Praxismaterial zum Downloaden:
Wanzen (Ordnung Heteroptera)
Wanzen werden oft mit Käfern verwechseln, ihr Außenskelett ist jedoch weicher und sie besitzen mehrteilige Flügeldecken mit einem großen Schildchen. Die Deckflügel sind im Gegensatz zu anderen Insekten nur etwa zur Hälfte verhärtet und bestehen aus je einem festeren Teil und einem feinen, häutigen, hinteren Teil. Der Körper ist abgeflacht und oft unterschiedlich geformt, der Kopf ist häufig vorne spitz zulaufend. Mit ihren stechend-saugende Mundwerkzeugen können sie das Pflanzengewebe oder andere Insekten anstechen und Zell- und Körpersäfte aufsaugen. Der Saugrüssel, der bei Käfern gänzlich fehlt, ist in Ruhe nach unten an den Bauch geklappt. Es dominieren bräunliche sowie grünliche Farben, welche eine optimale Tarnung ermöglichen. Wenige Arten zeigen auch leuchtende Warnfarben zur Abschreckung bzw. Abwehr von Feinden.
Praxismaterial zum Downloaden:
Setzen wir uns für Insekten ein!
Erwachsene Insekten und ihre Larven brauchen neben Nahrung, auch Möglichkeiten, wo sie sich verstecken können, wo sie Nistplätze finden und wo sie überwintern können. Das ist je nach Jahreszeit, Lebensalter und Wetter unterschiedlich. Leider werden diese Plätze in der Natur immer weniger. Daher ist es wichtig, für Insekten kleine Lebensräume zu schaffen, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Ideal ist, wenn Insekten die günstigen Voraussetzungen an einem Ort finden.
Mit einfachen Mitteln kann man in der eigenen Umgebung ein Paradies für Insekten schaffen:
- In einer Ecke im Garten, der Natur freien Lauf lassen und die Pflanzen wachsen lassen. „Unkräutern“ wie Brennnessel & Co einen Platz im Garten einräumen, da sie Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen sind (zB. Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs)
- Von Unkrautvernichtern und Schädlingsbekämpfungsmitteln Abstand nehmen. Die Schaden auch den Nützlingen und anderen Tieren, wie Vögel und Fledermäuse!
- Eine Schmetterlingswiese mit nektarreichen Blüten anlegen. Möglichst vielfältig, da unterschiedliche Pflanzen Heimat für unterschiedliche Tiere sind.
- Kleine Lebensräume schaffen: Sandhaufen, Steine (Naturmauern, Steinhaufen), Holzstapel, Totholz, Kompost.
- Auch ein Insektenhotel bietet Nistmöglichkeiten, Schlaf- und Winterquartiere. Das lässt sich aus Ziegeln, Blumentöpfen, Pflanzenstängeln, Holz und Lehm einfach selber bauen.
So wirst du Insekten-Profi:
Hast du schon einmal einer Raupe beim Fressen, einem Marienkäfer beim Erbeuten einer Blattlaus oder einer Libelle bei einer Rast am Wasser zugesehen? Wenn nicht, dann raus in die Natur. Insektenforschung betreibt man am besten:
- Indem du sie einfach ruhig bei ihrem Tun, in ihrem Lebensraum beobachtest.
- Zum genaueren Beobachten kannst du sie auch für kurze Zeit vorsichtig fangen, am besten mit einer Becherlupe oder einem Kescher.
- Breite ein weißes Leintuch unter Büschen aus und schüttle diesen leicht und beobachte, welche Krabbeltiere zum Vorschein kommen. Auch mit einem gelben Papierblatt lassen sich Insekten anlocken.
Preisverleihung Fotowettbewerb
Um auf die faszinierende Welt der Insekten und ihre große Bedeutung für uns Menschen aufmerksam zu machen, wurde im Sommer 2020 zu einem Fotowettbewerb aufgerufen.
Zum Thema „Wir schaun‘ auf unsere Insekten“ erhielten wir zahlreiche hervorragende Bilder, die die beachtliche Insektenvielfalt im Naturpark aufzeigen. Eine Jury hat dann die Gewinnerinnen ermittelt. Aufgrund der Corona-Situation fand die Preisverleihung am Großdöllnerhof im kleinen Rahmen, statt. Obmann Vize-Bgm. Martin Moser überreichte die wertvollen Sachpreise.
Gerne möchten wir Ihnen die Gewinnerinnen vorstellen:
Anja Rieder aus Allerheiligen
Theresia Thauerböck aus Rechberg
Bianca Voß aus Bad Zell
Kategorie Kinder: Kristina Kriechbaumer aus Rechberg
Wir gratulieren den Preisträgerinnen recht herzlich und bedanken uns bei allen die teilgenommen haben.
Wenn Sie im Naturpark weitere beindruckende, kuriose oder seltene Insektenarten entdecken und vor die Linse bekommen, freuen wir uns über ein E-Mail mit Bild und kurzer Info. Viel Spaß beim Beobachten.
Hier eine kleine Auswahl der prämierten Fotos ->