Naturdenkmäler
Die außergewöhnlichsten Naturgebilde und Steinformationen sind als Naturdenkmale gekennzeichnet. Insgesamt 13, darunter auch Pechölsteine und Wackelsteine, können in der Region besichtigt werden.
Hier ein kleiner Auszug der eindrucksvollsten Naturdenkmäler:
Schwammerling in Rechberg
Der Schwammerling ist als besonders seltenes Naturdenkmal nicht nur das Wahrzeichen der Gemeinde Rechberg, sondern auch im Logo des Naturparks Mühlviertels verewigt. Durch Wollsackverwitterung entstand diese ungewöhnliche Felsformation, die auch als Wackel- oder Schaukelstein bezeichnet wird. Der ovale Granitblock ruht sicher auf einem 3 m hohen Felsblock und kann „gewackelt“ werden. Eine Sage erzählt, dass zur Zeit der Napoleonischen Kriege der Versuch der französischen Soldaten den Wackelstein hinunterzustürzen misslang.
Zwar nicht Naturdenkmal, aber leicht gewackelt werden kann der kleinere Wackelstein beim Großdöllnerhof.
Falkenstein in Allerheiligen
Den Falkenstein, einen unübersehbaren Felsturm aus Granit (Blockburg), der etwa 100 Meter in den Himmel ragt, sieht man am besten vom Naarntal aus. Der Name, der übersetzt etwa so viel wie „Späherstein“ bedeutet, kommt von den scharfäugigen Raubvögeln, die in den zahllosen versteckten Felsnischen ihren Sitz haben.
Pechölsteine
Diese Naturgebilde mit kulturhistorischem Wert finden sich in allen vier Naturparkgemeinden. In die leicht geneigten Granitblöcke wurde ein blattartiges Rillensystem eingemeißelt um darauf Pechöl zu brennen. Dieses wurde als Wundmedizin und Wagenschmiere verwendet. Als Material fürs Pechölbrennen verwendet man die harzreichen Auswüchse von Föhren, die pyramidenförmig geschlichtet und mit Fichtenästen bedeckt werden. Der kunstvoll aufgebaute Meiler wird mit Rasenstücken und Erde abgedichtet, bevor er angezündet und 24 Stunden lang behutsam genährt wird. Das Holz verglost langsam, während durch die Hitze das Pechöl „ausgeschwitzt“ wurde. Das abtropfende Öl fließt durch die Rillen zum tiefer liegenden Ende des Steines, wo es in Gefäßen aufgefangen wird. Auch heute noch wird im Naturpark bei Veranstaltungen Pechöl gebrannt.
Zigeunermauer in St. Thomas am Blasenstein
Diese imposante natürlich überdachte Felshöhle mit Opferstein dürfte ein alter Kultplatz gewesen sein. Hier soll sich früher fahrendes Volk und der berühmte Räuberhauptmann Grasel aufgehalten haben. Hans Jörg Grasel raubte und plünderte vor allem im benachbarten Waldviertel und im unteren Mühlviertel. Bis zu sechzig (!) Mann zählte seine Bande, unter ihnen Gestalten wie der „Lochpracker“, der „Mistkratzerl“, der „Stutzpratzerl“ und der „Bretlingfresser“. Erst als auf Grasels Kopf 4000 Gulden Belohnung ausgesetzt wurden, ging er den Gesetzeshütern ins Netz. Am 31.01.1818 wurde er in Wien vor den Augen einer gaffenden Menschenmenge hingerichtet. Seine letzten Worte sind legendär: „Jessas, so vül Leut!“
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