Leitpflanze
Quendel (Thymus pulegioides) – die „Kraftpflanze“ im Naturpark
Der Quendel, auch als wilder Thymian bekannt, ist ein wahrer Tausendsassa und wurde deshalb als Leitpflanze im Naturpark Mühlviertel etabliert. Blütezeit ist von Juni bis Oktober. Schon im Frühling treiben die aromatischen Blätter und den ganzen Sommer leuchten die rosaroten Blütenpolster von vielen Böschungen und Trockenwiesen. Er liebt die Nähe zu Felsen und Sonne und zieht Schmetterlinge und Bienen magisch an. Sein würziges Aroma, mit leichtem Zitronenduft, erfrischt und belebt.
In der Volksmedizin wird er seit jeher als wertvolle Heilpflanze genutzt und in der Küche ist er ein beliebtes Würzkraut. Bei unseren Naturpark-Partnerbetrieben ist eine erlesene Auswahl an Quendel-Produkten erhältlich:
• als erfrischendes Getränk bei den Naturpark-Partnerbetrieben
• als süßes Gebäck: Quendel-Laiberl und -Cookies von der Bio-Bäckerei Stöcher in Bad Zell
• als Quendel-Sirup, Quendel-Keks, Quendelöl und -essig im Berghof-Laden der Familie Hunger in Bad Zell
• als wohltuender Teemischung vom Biohof Taschengruber in Bad Zell
• als Quendel-Honig der Familie Mühllehner in Bad Zell
• als Quendel-Likör vom Dinkelhof Gruber in St. Thomas am Bl.
Leittiere
Vier Leittiere repräsentieren die besonderen Lebensräume in den vier Naturparkgemeinden:
Heidelerche (Lullula arborea)
Die Heidelerche ist eine der seltensten Bodenbrüter Oberösterreichs und europaweit im Rückgang. Sie trägt einen markanten, gut sichtbaren weißen Oberaugenstreif und einen schwarzen Flügelfleck und ist auch wegen ihres melodischen Gesangs als Nachtigall des Mühlviertels bekannt. Sie überwintert im nördlichen Mittelmeergebiet und kehrt im März zurück.
Die Heidelerche bevorzugt offene Hügelkuppen mit lichten Baumgruppen und niederwüchsigen trockenen Wiesen mit reichem Insektenvorkommen. Der Naturpark Mühlviertel ist ein attraktiver Lebensraum für die Heidelerche. Typisch für die Heidelerche ist ihr melodischer Gesang, der ihr auch den Namen „Nachtigall des Mühlviertels“ eingebracht hat. Folgende Homepage zeigt Ihnen den Unterschied zwischen Heide- und Feldlerchengesang. Heidelerchengesang Feldlerchengesang
Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera)
Sie hat eine rostbraun bis schwarz gefärbte Schale mit einer Größe bis 13 cm. Im Bereich der Wirbel befindet sich ein goldener Fleck, hier ist die Kalkschale durch das saure Wasser erodiert. Mit den Rillen an der Schale lässt sich das Alter der Muschel – ähnlich den Jahresringen der Bäume – bestimmen. Sie kann ein Alter von 120 Jahren erreichen.
Sie leben in kalkarmen, sauberen und kühlen Fließgewässern im Mühl- und Waldviertel, im Naturpark in der Naarn. In ganz Österreich gibt es nur mehr 4000 Exemplare. Die Flussperlmuschel ist massiv vom Aussterben bedroht.
Für die Fortpflanzung braucht sie Bachforellen, in deren Kiemen die Larven 1 Jahr lang leben. Danach fallen die Jungmuscheln aus den Kiemen und graben sich für 5 Jahre in den sandigen Gewässerboden ein. Weil der Schlamm- und Feinsedimentanteil in den Gewässern gestiegen ist, ersticken die Jungmuscheln. Deshalb werden sie seit 2011 im geschützten Container nachgezüchtet und aufgezogen.
Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
Beim Schwalbenschwanz ist die Flügeloberseite kontrastreich schwarz-gelb gefärbt. Der schwanzartige Fortsatz an den Hinterflügeln, erinnert an eine Schwalbe und führte zur Namensgebung.
Da die Falter nicht standorttreu sind, sondern weit herumfliegen, können sie in verschiedensten waldfreien Lebensräumen angetroffen werden. Oftmals sind die Falter auch an Hügel- und Bergkuppen anzutreffen, wo die Geschlechterfindung erfolgt. Dieses Verhalten nennt man Hilltopping. Im Naturpark Mühlviertel kann das Hilltopping an erhöhten Stellen in St. Thomas a. Bl. (z.B. neben der Kirche) regelmäßig beobachtet werden.
Uhu (Bubo Bubo)
Der Uhu ist die größte europäische Eule mit einer Flügelspannweite von 168 cm. Auffallend ist der kräftige Kopf mit den langen Federohren und den orange-gelben Augen. Den charakteristischen Reviergesang (dumpfes „uhuhuu“) des Uhus kann man bis zu einem Kilometer weit hören. Das weiche, lockere Federkleid und im Verhältnis zum Körpergewicht eine große Flügelfläche, ermöglichen einen nahezu lautlosen Flug.
Der dämmerungs- und nachtaktive Uhu braucht eine strukturreiche Landschaft mit Flusstälern und felsdurchsetzten Schluchtwäldern und einem buntem Mosaik aus Grünland, Feldern und Feldgehölzen, die er im Naturpark vorfindet. Da der Uhu sehr störungsempfindlich ist, soll sich der Mensch von Brutplätzen fernhalten.
4 Freunde – 1 Abenteuer
im Naturpark Mühlviertel
Tolles Kinderbuch mit spannender Abenteuergeschichte!
Erfahren Sie mehr über die Lebensweise der vier Leittiere und deren Lebensräume.
Das Buch kann im Naturparkbüro bestellt werden.
T: +43 (0) 7264 46 55-18
info@naturpark-muehlviertel.at